WLAN ist auch nicht mehr, was es mal war

Hinter der Wand spielt die Musik

WLAN ist heute dermaßen selbstverständlich, dass es erst ins Bewusstsein der Nutzer rückt, wenn es mal nicht zur Zufriedenheit funktioniert. In einem modernen Industriegebäude kommen in der Regel drei Fehlerursachen infrage: Entweder ist der nächste Zugangspunkt zu weit weg. Oder der User befindet sich mit seinem Laptop, Tablet und Smartphone irgendwo „im Schatten“, z. B. hinter einer Stahlwand, die kein Funksignal durchlässt. Oder – und das ist immer häufiger der Fall – das System ist schlicht überlastet. Denn selbst bei herkömmlichen Kommunikationsanwendungen haben sich die Datenmengen vervielfacht, seit die ersten Netze installiert wurden.

Häufen sich die Beschwerden, sollte man prüfen, ob es mit einer Nachbesserung getan ist, etwa durch die Installation weiterer Accesspoints. In einem professionellen Umfeld empfiehlt es sich allerdings in vielen Fällen, das Netzwerk grundlegend neu zu überdenken und nachhaltig zukunftsfähig zu machen. Dieser Optimierungsprozess nennt sich LAN- bzw. WLAN-Redesign.

Verschiedene und nur teilweise konvergente Trends steigern die Anforderungen an Reichweiten und Bandbreiten:

  • Neue Arbeitsformen wie „Shared Desk“ oder „Shared Spaces" sind nur möglich, wenn jeder im Betrieb von jeder Stelle aus vollen Datenzugriff hat.
  • Aber längst bedeutet WLAN mehr als die Befreiung des Menschen von seinem festen Arbeitsplatz. Selbst ein einfaches Verwaltungsgebäude hat heute mehr als nur ein WLAN.
  • Hinzu kommt nach modernen Standards wenigstens ein Gäste-WLAN, außerdem zusätzliche, nach Sicherheitsstufen oder Kompetenzbereichen definierte weitere interne Netze. Und dabei geht es „nur“ um Kommunikation zwischen Menschen bzw. den Zugriff auf menschengemachte Informationen.

Ein weiterer Trend, der das Datenvolumen explodieren lässt, ist die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Stark im Kommen sind Anwendungen, die beispielsweise die Fernwartung von Maschinen und Anlagen signifikant erleichtern – Stichwort Mobile Maintenance . In diesem Zusammenhang werden immer neue und ungleich datenintensivere Technologien schon sehr bald zur industriellen Normalität gehören – man denke an Augmented Reality. In der Prozesstechnik werden diese für die produzierende Industrie eine immer wichtigere Rolle spielen. Aber erst die kabellose Freiheit der Datenbrille hält dem Wartungstechniker oder Maschinenführer auch die Hände zum Arbeiten frei.

Die Kommunikation zwischen Maschinen greift ebenfalls zunehmend auf kabellose Technologien zurück: Unter den Stichworten Industrie 4.0, Big Data und Automatisierung werden mehr oder weniger autonome Endgeräte zu unverzichtbaren Teilnehmern des Betriebsablaufs. Das reicht von der automatischen Reinigungsmaschine bis zum fahrerlosen Flurfördergerät. Immer wichtiger werden auch Kontroll- und Wartungsroboter, die auch dorthin kommen, wo sich der Mensch nur sehr unkomfortabel bewegen kann – zum Beispiel Kanalrohre oder atemschutzpflichtige Bereiche. Nicht nur die Fertigungshalle braucht in Zukunft WLAN, sondern auch solche Gebäudeteile, die üblicherweise nicht von Menschen betreten werden. Wer sich darauf nicht jetzt vorbereitet, hat den Anschluss an die Zukunft schon verloren.

Wachsende Bedeutung gewinnt auch die Gebäudeleittechnik: die zentralisierte und/oder intelligente Steuerung von Lüftungen, Heizungen, Jalousien, Türschließanlagen, Sicherheitsequipment und allem, wofür früher der Hausmeister vor Ort zuständig war. Aus naheliegenden Gründen ist es auch hier sinnvoll, die dafür anfallenden Datenströme über eigenständige, dedizierte Netze laufen zu lassen.

All diese Trends tragen dazu bei, dass sich das weltweite Datenaufkommen auch weiterhin alle zwei Jahre mindestens verdoppeln wird – wenn das reicht. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass die WLAN-Ausleuchtung weitaus mehr betrifft als nur die Strecke zwischen dem Endgerät und dem Punkt, an dem das Kommunikationssignal hinter der Wand verschwindet oder herauskommt: Jedes WLAN greift auf ein zentrales Nervensystem zu, ein physisches, kabelbasiertes Netzwerk. Nur ein solches kann die zu transportierenden Daten von außerhalb des Unternehmens hinein, von drinnen nach draußen sowie innerhalb des Betriebsgeländes an den richtigen Empfänger leiten.

Erledigt werden diese Aufgaben von einer Unzahl immer intelligenterer Hardwarekomponenten, deren Platzierung im Gebäude und auf dem Grundstück auf das Genaueste geplant sein will. Bei deren Anordnung sind nicht nur Kabelwege und -längen zu berücksichtigen. Auch Faktoren wie die Beschaffenheit von Wänden spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle (Stahlbeton ist hinderlicher als Rigips). Zudem sind funkbasierte Systeme oft störanfällig.

Besonders in der chemischen und pharmazeutischen Industrie sind die technischen Anforderungen daher riesig.

  1. In der ersten Phase der WLAN-Ausleuchtung geht es um eine genaue Bedarfserfassung und zunächst um eine softwarebasierte Planung auf Basis von Grundrissplänen.
  2. In der zweiten Phase werden die benötigten Leitungen und Komponenten installiert, montiert und angeschlossen; die Dokumentation wird erstellt.
  3. Schließlich folgt die dritte und letzte Phase der WLAN-Ausleuchtung : Das fertige System wird in der Praxis auf Herz und Nieren geprüft, um etwaige Bugs zu eliminieren. Danach kann das Datennetz an den Kunden übergeben werden und live gehen.

Bei IT-Investitionen werden gerade die ,banalen´ Begleitprozesse gern vergessen. Es gibt nur wenige Unternehmen im Markt, die alle für den hochverfügbaren Betrieb eines Gebäudes relevanten Gewerke perfekt koordinieren und aus einer Hand anbieten. Und wir sind mit den spezifischen Anforderungen der chemischen, pharmazeutischen und Prozessindustrien seit Jahrzehnten vertraut. Mit uns können Sie sich darauf verlassen, dass Sie reibungslos weiterarbeiten können. Und dass Ihr Umbau auf absehbare Zeit zukunftssicher ist.

Andreas Goeres, Leiter IT-Fachvertrieb/-Planung und Event-IT bei Infraserv Höchst

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