Arbeits- und Umweltschutz im modernen Labor

Deutschland ist der viertgrößte Chemie-Innovationsstandort nach den USA, China und Japan. Forschung und Entwicklung gewinnen aber nicht nur in der chemischen Industrie, sondern auch in anderen Branchen wieder zunehmend an Bedeutung, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Themen wie Nachhaltigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und Umwelt, aber auch die Schaffung gesunder und sicherer Arbeitsumgebungen sind weitere Herausforderungen, denen sich Unternehmen heute stellen müssen. Der Laborbetrieb bleibt von diesen Trends ebenfalls nicht unberührt.

Die wichtigsten Innovationen entstehen heute in der interdisziplinären Zusammenarbeit über alle Forschungsbereiche und Branchen hinweg. Möglich wird dies erst durch die immer engere Vernetzung von innerbetrieblichen Abteilungen, aber auch von Unternehmen und Instituten weltweit. Hierfür gilt es, offene Arbeitsumgebungen zu schaffen, die Begegnungen und den permanenten inspirierenden Gedankenaustausch fördern.

„Das Labor ist viel stärker in Unternehmensprozesse mit eingebunden als früher – und entwickelt damit auch noch mehr innovative Dynamik“

Neue Arbeitsweisen – und was sie fürs Labor bedeuten

Auch Laborbetrieb und Laborräumlichkeiten werden immer mehr in die interdisziplinäre Zusammenarbeit eingebunden. Herkömmliche Labore weichen denn auch zunehmend Open-Space-Arealen und Multi-User-Modellen. Oft wird dort gleichzeitig an völlig unterschiedlichen Projekten gearbeitet. Trotzdem ermöglichen diese neuen Konzepte den unkomplizierten, informellen und permanenten Austausch mit den Kollegen von nebenan. Während sich also im Laborbereich derzeit die Arbeitsprozesse gravierend verändern, müssen logischerweise auch Arbeitsschutz- und Umweltmaßnahmen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden:

  • Schon bei der Planung sowie bei der baulichen und technischen Ausführung von Laboren ist es notwendig, Vorgaben zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz mit zu berücksichtigen. Dies gilt auch für Laborerweiterungen oder Umbauten im laufenden Betrieb. Es ist klar, dass Open-Space- und Multi-User-Labore hier komplexere Anforderungen stellen als herkömmliche Labore – allein schon bedingt durch die Raumstruktur, aber auch aufgrund der interdisziplinären Arbeitsprozesse sowie der Arbeit mit einer größeren Bandbreite an Medien und Betriebsmitteln.
  • Gesetzliche Vorgaben und Verordnungen wie die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), die Europäische Chemikalienverordnung REACH („Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“), das Chemikaliengesetz (ChemG), die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) bilden Grundlagen für einen ordnungsgemäßen Laborbetrieb. Hier gilt es für den Betreiber, alle relevanten Bestimmungen und Aktualisierungen laufend im Blick zu behalten.
  • Die Laborrichtlinien „Sicheres Arbeiten in Laboratorien“ der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) liefern für Betreiber und Mitarbeiter einen Überblick über alle sicherheitstechnischen Aspekte, die im Labor zu beachten sind.

Betreiberverantwortung – eine Herausforderung auf vielen Ebenen

Als Betreiber tragen Sie nicht nur die Verantwortung für die sichere und umweltgerechte Auslegung Ihres Labors, sondern auch für die Gesundheit und den Schutz Ihrer Mitarbeiter. Nach Definition des BGB steht der Eigentümer des betreffenden Grundstücks oder Gebäudes in der Betreiberverantwortung, ganz gleich, ob er nun als juristische oder natürliche Person handelt.

„Arbeitsschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen für Unternehmensprozesse immer mehr an Bedeutung und beeinflussen auch maßgeblich die Außenwirkung von Marken.“

Die Anforderungen an den Betreiber umfassen u. a. Brandschutz, Schall- und Lärmschutz, die Standsicherheit von Maschinen und überwachungsbedürftigen Anlagen, die Verkehrssicherheit sowie den Schutz der Mitarbeiter vor elektrischem Schlag, Gefahren durch Arbeitsmittel oder durch Gefahrstoffe. Darüber hinaus fallen auch Belange des Umweltschutzes wie Immissions-, Boden- und Gewässerschutz, Luftreinhaltung sowie die ordnungsgemäße Abfall- und Abwasserentsorgung in den Verantwortungsbereich des Laborbetreibers.

Delegieren von Aufgaben an kompetente Sachverständige

Die naheliegende Schlussfolgerung: Der Laborbetreiber wird sich kaum um alle Aspekte der Betreiberverantwortung selbst kümmern können, weil ihm dazu schlicht nicht nur das umfassende fachliche Know-how fehlt, sondern auch die Zeit. In der Regel werden die Leitung und Überwachung des Laborbetriebs daher auf eine Vielzahl von Personen verteilt – auf die Geschäftsleitung mit den Vorständen ebenso wie auf Führungskräfte oder das ausführende Laborpersonal.

„Nicht nur die Arbeitswelt im Labor, sondern auch die behördlichen Anforderungen an den Betrieb sind in den letzten Jahren komplexer geworden.“

Angesichts der vielen neuen Nutzungsmodelle, die neben „traditionellen“ biologischen, chemischen und physikalischen Laboren entstehen, wird die Wahrnehmung der Betreiberverantwortung noch komplexer und ist für das Fachpersonal „nebenher“ nur noch schwer zu bewältigen. Die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der jeweiligen Lösung mit ihren besonderen Anforderungen hinsichtlich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz können nur noch Experten überblicken, die sich tagtäglich mit dieser Materie auseinandersetzen. Es empfiehlt sich, hier auf das Wissen eines erfahrenen Partners aus dem Bereich Labor-Facility-Management zu setzen – um einerseits unerkannte Fallstricke zu vermeiden und andererseits die innerbetrieblichen (Labor-)Prozesse kontinuierlich zu optimieren und effizienter zu gestalten.

Die Übertragung von Aufgaben der Betreiberverantwortung an einen spezialisierten Labor-Dienstleister kann Ihren Betrieb auf vielfache Weise entlasten:

  • Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft und delegieren Sie den „Nebenschauplatz“ Betreiberverantwortung im Arbeitsschutz ganz oder teilweise in die Hände kompetenter Experten.
  • Erfüllen Sie alle gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben, ohne sich um die Details kümmern zu müssen.
  • Genießen Sie die Sicherheit, dass Ihr Laborbetrieb hinsichtlich des Arbeitsschutzes allen rechtlichen Anforderungen gerecht wird und für die erforderlichen Zertifizierungen optimal vorbereitet ist.
  • Überlassen Sie den technischen Arbeitsschutz inklusive der Umsetzung und Überwachung aller Maßnahmen einem erfahrenen Dienstleister – und setzen Sie damit bei Ihrem eigenen Personal mehr Ressourcen für Forschung und Entwicklung frei.
  • Profitieren Sie auch beim Arbeitsschutz von optimierten, schlankeren Prozessen, mehr Energieeffizienz und reduzierten Betriebskosten.

Die besonderen gesetzlichen Anforderungen an den Arbeitsschutz im Labor

Spezielle Laborausstattungen, wie sie in modernen, interdisziplinären Open-Space- und Multi-User-Arealen zu finden sind, stellen auch an die Betreiberverantwortung und den Arbeitsschutz erweiterte Anforderungen. Diese werden definiert durch:

  • das Arbeitsschutzgesetz und weitere gesetzliche Vorgaben
  • Fragen der Schnittstellendefinition bei den Verantwortlichkeiten im Arbeitsschutz
  • Fragen des Gefahrenübergangs bei der Lieferung von Chemikalien und Gefahrstoffen
  • die DGUV-Information 213-850 („Sicheres Arbeiten in Laboratorien“) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die laufend ergänzt wird
  • spezielle Laborausstattungen, die für die Wahrnehmung der Betreiberverantwortung im Arbeitsschutz notwendig sind
  • die für Labore und Laboranbauten relevanten Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014 und ab 2016) und des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2019)
  • die Bestimmungen der Gefahrstoff- und Biostoffverordnungen und der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS), der Technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) oder der Gentechnik-Sicherheitsverordnung (GenTSV)
  • die Berücksichtigung der Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG), wie etwa zur Erstgenehmigung neuer Anlagen, bei Veränderungen einer bereits genehmigten Anlage oder bei genehmigungspflichtigen Umbauten einer bislang nicht genehmigungsbedürftigen Anlage

Gesetzliche und behördliche Vorgaben zum Arbeitsschutz in Laboren sind ein komplexes Thema, bei dem man immer auf dem Laufenden bleiben muss, um Unannehmlichkeiten, Nachbesserungen und unnötige Zusatzkosten bei Genehmigungen und Zertifizierungen zu vermeiden. Infraserv-Experten für das Labor-Facility-Management sind mit allen aktuellen Regularien bestens vertraut und beraten Sie gerne.

Beratung anfragen

Aufgaben des Arbeitsschutzes, die unmittelbar in die Betreiberverantwortung fallen

Ihre Verantwortung als Laborbetreiber für die Gesundheit, die körperliche Unversehrtheit und den Schutz Ihrer Mitarbeiter umfasst weit mehr als die offensichtlichen Arbeitsschutzmaßnahmen, regelmäßige Kontrollen und die einschlägigen Unterweisungen.

„Der Dschungel der Regularien und Bestimmungen für unterschiedliche Labortypen ist mittlerweile ein Betätigungsfeld für echte Spezialisten geworden.“

Natürlich steht die Betriebssicherheit für Personal, Produkte und Umwelt an oberster Stelle. Neben wirksamen Schutzausrüstungen für die tägliche Arbeit spielt hier ein umfassendes, durchdachtes und sorgsam eingeübtes Notfallmanagement eine wichtige Rolle. Sind Sie sicher, dass Sie in Ihrem Betrieb für alle erdenklichen Zwischenfälle gerüstet sind, mit Ihren Mitarbeitern die erforderlichen Abläufe ausreichend eingeübt haben und bei Bedarf unmittelbar die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten könnten?

Für einen möglichst effizienten Arbeitsschutz gilt es, wichtige Aufgaben an entscheidenden Schnittstellen an gut geschulte Mitarbeiter zu delegieren, um an den neuralgischen Punkten des Labors für die optimale Sicherheit zu sorgen. Bestimmte Tätigkeiten dürfen auch nur von autorisiertem Personal mit entsprechenden Freigaben und Erlaubnisscheinen ausgeführt werden.

Wie bereiten Sie sich am besten auf einen Notfall im Labor vor? Experten helfen Ihnen gerne bei der Ausarbeitung der optimalen Strategie.

Vermeiden Sie den Ernstfall und vereinbaren Sie am besten heute noch Ihren Beratungstermin!

Worum Sie sich als Laborbetreiber sonst noch kümmern müssen …

  • die Durchführung und Dokumentation einer Gefährdungsbeurteilung für das jeweilige Labor, um gegebenenfalls die betrieblichen Bedingungen entsprechend anzupassen
  • die Erarbeitung individueller, ausreichend dimensionierter Lüftungskonzepte mit den erforderlichen Sonderabluftsystemen von oben und unten
  • die Vermeidung von Gefahren durch Verunreinigungen in Abluftkanälen
  • die Sicherstellung eines ausreichenden betrieblichen Brandschutzes
  • die Sicherstellung eines ausreichenden betrieblichen Strahlenschutzes
  • die Erarbeitung eines effektiven Systems von Flucht- und Rettungswegen
  • die Wahrnehmung von Verantwortlichkeiten hinsichtlich eines effektiven Umweltschutzes, u. a. durch Gefahrstoffmessungen und -entsorgung
  • Dokumentationspflichten im Laborbetrieb
  • Schulungen und Trainings für Mitarbeiter

Wie Infraserv auch Sie bei Arbeits- und Umweltschutz entlasten kann

Sie sehen, Arbeitsschutz und Umweltschutz im modernen Labor zusammenzubringen, ist durchaus eine komplexe Aufgabe, die im eigenen Unternehmen viele Ressourcen binden kann. Als erfahrener Partner und Problemlöser in allen Fragen rund um das Labor-Facility-Management steht Ihnen Infraserv mit jahrzehntelanger Erfahrung gerne zur Seite – zum einen mit individuell skalierten Leistungspaketen für alle Bereiche des Labors, zum anderen aber auch mit dem Know-how unserer Experten für Arbeitssicherheit und unserer Strahlenschutzbeauftragten.

Arbeits- und Umweltschutz im Labor mit Infraserv gewährleistet Ihnen:

  • die Erfüllung aller behördlichen Vorgaben für den ordnungsgemäßen Laborbetrieb
  • optimale und sichere Arbeitsbedingungen für Ihre Labormitarbeiter
  • Rechtssicherheit in allen Aspekten des Laborbetriebs
  • Ressourcen- und Kosteneffizienz

Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin mit unseren Experten!